Erkältungszeit: Nasentropfen für Babys und Kleinkinder selbst herstellen

Wenn Babys und Kleinkinder Schnupfen haben werden besonders die Nächte schnell dramatisch, vor allem schlaflos. Hier bewährte Methoden, die nicht nur meinen zwei Kindern geholfen haben.

Wichtig: Gehe mit deinem Kind zum Arzt, wenn es länger als eine Woche erkältet ist oder sich sein Befinden verschlechtert statt verbessert. Wenn es Fieber hat oder anhaltend schreit, gehe mit ihm so bald wie möglich zum Arzt, es könnte eine schmerzhafte Mittelohrentzündung sein. Auch wenn das Kind unruhig und kurzatmig ist oder nichts trinken will, ist ein Besuch beim Arzt unvermeidlich.

Bei Schnupfen und verstopfter Nase kann man auch selbst viel tun:

  • Die Luftfeuchtigkeit erhöhen: die Raumtemperatur etwas abkühlen (Im Schlafzimmer 18°C), nasse Handtücher über Stühle und Heizkörper hängen, Wäsche in der Wohnung trocknen, Luftbefeuchter (z. B. von Wick)
  • Immer wieder Trinken anbieten. Stillen oder Wasser ist ideal. Als Abwechslung kannst du Tee probieren.
  • Falls dein Kind durch die Nase schlecht Luft bekommt, wird es auch schlecht trinken. Da wird die isotonische Kochsalzlösung Nasentropfen Thema, denn 10 Minuten nach der Gabe wird es schon besser gehen. Es ist eine sehr sanfte, jedoch effektive Methode.
  • Wenn es der Zustand deines Kindes erlaubt, ist ein Spaziergang an der frischen Luft wunderbar. Bei unseren Kindern habe ich auch festgestellt, dass 10 Minuten in der Sonne am Tag sich nachhaltig gut bemerkbar machen.

Physiologische Kochsalzlösung – Zusammensetzung und Eigenschaften

Physiologische Salzlösung enthält die körpergerechte (= physiologische) Salzmenge und ist deshalb milder als Wasser. Es kann keine Allergien auslösen.

Eine andere Bezeichnung ist isoton, es bedeutet gleiche Osmolarität wie das Blutplasma. So kann der Körper die Flüssigkeit einwandfrei aufnehmen und verwerten.

Eine physiologische / isotonische Kochsalzlösung ist eine 0,9 prozentige Natriumchloridlösung. In 1 Liter Wasser sind 9 Gramm Natriumchlorid gelöst. Und diese Lösung kann eine ganze Menge:

Anwendungsbereiche für Natriumchloridlösung

  • Als Nasentropfen, um die Schleimhäute ganz sanft anzufeuchten und Schleim zu lösen. Wirkt nur kurz, kann aber ohne Einschränkung dauer-gebraucht werden weil kein Gewöhn-Effekt auftritt.
  • Bei der Inhalation weitet sich der Effekt der Nasentropfen auch auf die Bronchialschleimhaut aus. Bei kleinen Kindern verzichte ich auf die klassische Inhalation überm Kochtopf, denn sie sind empfindlicher heißem Wasserdampf gegenüber, unterm Handtuch sitzen kann gruselig sein und wenn das heiße Wasser umgestoßen wird… Wir benutzen einen günstigen Kaltvernebler vom Discounter.
    Salz verdampft zwar nicht mit dem Wasser, aber es bleibt auch nicht im Topf zurück (-> Versuch).
  • Als Nasenspülsalz zur Verwendung mit einer Nasendusche, das stoppt eine Erkältung bereits zu Beginn oder lindert bei Heuschnupfen.
  • Zur Aufbewahrung der Kontaktlinsen.
  • Zum Spülen für Wunden und zur Reinigung oder auch Baden bei wundem Baby-Popo. Reines Wasser brennt, wenn es in Wunden, Augen oder Nase gelangt, da sein Salzgehalt nicht dem der Körperflüssigkeiten (Blut, Tränen) entspricht. Falls die Lösung brennt, so ist der Salzgehalt höher oder niedriger (!) als die erforderlichen 9 g/l.

Isotonische Salzlösung in 5 Schritten selbst herstellen:

Selbst hergestellte Salzlösung kostet fast kein Geld und nur wenig Zeit. Sie enthält keine Konservierungsstoffe, es gibt sie auch nachts und sonntags und es geht einfach:

  1. Einen halben Liter Wasser im Topf aufkochen und 5 Minuten kochen lassen.
  2. Einen gestrichenen Teelöffel (4 g) Kochsalz hinzugeben.
  3. Vollständig auflösen lassen.
  4. Abkühlen lassen.
  5. In ausgekochte Flaschen füllen. Ich bewahre die Pipetten-Glasflaschen aus der Apotheke und Hustensaftflaschen mit tollem Ausgießer dafür auf. Von NASIC gibt es auch Nasenspray in einer wiederbefüllbaren Sprühflasche aus Glas.

In der Salzlösung können Bakterien wachsen, deshalb kühl und verschlossen aufbewahren und möglichst frisch (nicht länger als 3 Tage) verwenden. Ist die Lösung nicht mehr klar oder sind Flöckchen zu erkennen, nicht mehr verwenden.

Bleibt gesund!

 

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