Zuhören als Meditation?

Ist Meditation ein Thema für dich? Ich habe in die Meditationsform Vipassana rein geschnuppert und war sehr euphorisch, das in meinen Alltag integrieren zu wollen. Du ahnst es, geklappt hat es nicht. Warum nicht? Bahar Yilmaz hat eine super sympathische Stimme und in diesem Video eine Antwort auf die Frage Warum.

Der moderne Mensch braucht moderne Meditationsformen. Wenn du etwas tust, versuche zum Beispiel auch gedanklich bei dem zu bleiben und nicht nebenbei etwas anderes zu machen. Versuche, dich ganz in diese Tätigkeit zu versinken. Bei Kindern können wir so schön beobachten, wie sie sich in ein Spiel hineinversenken können. Manchmal vergesse ich, dass auch meine Kinder meine Lehrer sind.

Bahar hat eine Sache Meditation genannt, die ich bereits jetzt sehr gerne und sehr bewusst praktiziere, ohne dass ich einen Zusammenhang zur Meditation gesehen habe: Das Zuhören. Für mich ist Zuhören eine Möglichkeit, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Bahar ist der Meinung, ich bekomme dadurch sofort ein Geschenk zurück, nämlich als Meditation. Wie wunderbar!

Kennst du das in einer Konversation, dass dein Gegenüber dir nicht richtig zuhört? Du redest über ein Thema und bringst damit den anderen auf eine Idee und schon redet dein Gegenüber über sein neues Thema und du warst noch gar nicht fertig? Oder du merkst, du könntest jetzt etwas völlig anderes erzählen, dein Gegenüber ist so abwesend und würde es noch nicht einmal merken?
Wenn du dich darüber ärgerst, wirst du keine Veränderung bewirken. Sprich es doch an: „Nochmal zurück zu meinem Thema, ich war noch nicht fertig.“ Oder „Sollen wir das Thema wechseln? Ich will dich nicht langweilen.“ Vielleicht hat dein Gegenüber auch selbst ein Thema und ist damit so belastet, dass Zuhören gar nicht möglich ist. Das kennt man selbst ja auch, dass die Gedanken immer wieder abschweifen und sich mit diesem einen aktuellen Thema beschäftigen.

Sei bemüht, jedem Menschen deine volle Aufmerksamkeit zu geben.

Bahar hat noch einen Tipp: Während du zuhörst, beobachte dich selbst, warum du das tust. Hörst du hin, um zu reagieren und zu antworten? Hörst du hin um für dein Gegenüber da zu sein um ihm oder ihr den Raum zu geben, wo er oder sie Dinge zum Ausdruck bringen kann, die wichtig sind?

Das ist der Schlüssel zur Meditation: Gedanklich präsent sein und ich selbst zu beobachten.

Zuhören verschenkt so viel und gleichzeitig gibt es so viel: Hingabe und Mitgefühl.

 

 

Liebe Grüße

Moe

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